Geschichte zum Kaffee

Die Legende besagt, dass einst Hirten aus dem Königreich Kaffa, welches heute im Südwesten des heutigen Äthiopiens liegt, aufgefallen ist, dass ein Teil der Ziegenherde, die von einem Strauch mit weißen Blüten und roten Früchten gefressen haben, bis in die Nacht herum sprangen und nicht schlafen gingen, während die anderen Tiere alle schliefen. Den Hirten war dies unheimlich und beklagten sich bei Mönchen in einem nahe gelegenen Kloster. Um der Sache auf den Grund zu gehen, probierte ein abessnischer Hirte auch die Früchte des Strauches aus und stellte bei sich ebenso eine überraschende belebende Wirkung fest. Die anderen Mönche stellen Nachforschungen an und entdeckten dunkelgrüne Pflanzen mit kirschenartigen Früchten. Sie brauten daraus ein Getränk und konnten bis in die Nacht wach bleiben ohne Müdigkeit zu verspüren, sie beteten und redeten miteinander. Auch die Idee des Röstens entstand bei dem abessinischem Hirten der die Früchte im rohen Zustand kaute, weil diese aber so ungenießbar waren spuckte er sie ins Feuer, worauf ein angenehmer Duft frei gesetzt wurde.

Mittlerweile wird angenommen, dass die Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des Kaffees ist, da er dort schon im 9. Jahrhundert schon erwähnt wurde. Im 14. Jahrhundert gelangte von dort der Kaffee über Sklavenhändler nach Arabien, wobei er erst ab Mitte des 15. Jahrhunderts dort konsumiert und hergestellt wurde. Da Arabien den berühmten Handelshafen Mocha besaß wurde Arabien zu einer Monopolrolle für den Kaffeehandel.
Im Laufe des 16. Jahrhunderts kam es im persischen Reich sowie im Osmanischen Reich zu einem regelrechten Kaffeeboom. 1511 wurden in Mekka die ersten Kaffeehäuser errichtet, welche aufgrund des Kaffeeverbotes mit hoher Strafen für einige Zeit wieder geschlossen wurden.
1532 kam der Kaffee nach Kairo und verbreitete sich von dort nach Syrien und Kleinasien aus.
1554 wurde nach heftigen Diskussionen und staatlicher Gewalt das erste Kaffeehaus in Istanbul eröffnet. Unter den Herrschern Murad III und Murad der IV wurden die Kaffeehäuser niedergerissen sowie die Kaffeetrinker starker Verfolgungen ausgesetzt. Viele Kaffeehausbesitzer tarnten deswegen ihre Kaffeehäuser als Barbierläden. Anerkannt wurde das Getränk schließlich im Zuge der Reformpolitik der Tanzimat ab 1839.

Auch in Europa kam es zum Kaffeegenuss. 1573 trank der Augsburger Arzt Leonhard Rauwolf in Aleppo den Kaffee kennen und schrieb 1582 darüber. Durch Prospero Alpino gelangten Informationen über Kaffee nach Italien. Kaffeehäuser sprangen wie die Schwammerl aus dem Boden, 1645 in Venedig, 1650 in Oxford und 1652 in London. Auch in Frankreich kam es zum Bau eines Kaffeehauses in Marseille 1659. Paris folgte erst 1672 mit einem Kaffeehaus, welches von einem Armenier in St. Germain betrieben wurde. Das richtige Café in Paris war jedoch das Café Procope, das erst 1689 von dem Sizilianer Francesco Procopio dei Cotelli eröffnet wurde.
Auch in Wien wurde das erste Kaffeehaus 1685 eröffnet, und zwar von einem Armenier namens Johannes Theodat, der im Jänner 1685 zum Dank für seine Kurierdienste von den Stadtoberen das Privileg erhielt, 20 Jahre lang als einziger Händler der Stadt Wien, Kaffee als Getränk zu verkaufen.

Auch in Deutschland hatte der Kaffee eine richtige Kaffeezeit, und so entstand in Bremen 1673 das erste deutsche Kaffeehaus. 1677 eröffnete in Hamburg ein Engländer ein Kaffee- und Teehaus nach dem Londoner Vorbild. Weitere Kaffeehäuser folgten in Regensburg 1686, in Leipzig 1694, in Schütting 1697, sowie auch am Hofe des Großen Kurfürsten in Berlin 1721.

Durch die holländischen Kolonien verbreitete sich die Kaffeepflanze wie der Java Tee und sicherte Holland damit die Vormachtstellung im Handel.

VERBREITUNG UND GENUSS
Da die Kaffeepflanzen zuerst nur in Afrika und Arabien verbreitet waren, wollte man die Pflanzen auch in anderen Regionen kultivieren und aus diesem Grund hat der Gouveneur van Hoorn 1690 die ersten Kaffeepflanzen auch in Ceylon und Java angepflanzt. Von diesen Plantagen, sie verwendeten nur Kaffeepflanzen aus Arabien, kamen 1710 mehrere Exemplare nach Europa, die in botanischen Gärten eingepflanzt wurden. Schon Ende des 18. Jahrhunderts war die Kaffeepflanze die kultivierteste Pflanze aus den Tropen, dies ist auf die Ausbreitung der europäischen Kolonien zurückzuführen.

Früher war Kaffee sehr teuer, dadurch war es nur der reichen und gut situierten Bevölkerung sowie den Aristokraten vorbehalten, dieses Getränk zu trinken. Die ärmere Bevölkerung ersetzte Kaffee durch Muckefuck, Malzkaffee oder Zichorie. In einigen Ländern war der nachmittägliche Genuss von Kaffee als eigene Mahlzeit etabliert worden. Kaffee blieb lange etwas ganz besonderes in dieser Schicht und wurde nur bei speziellen Besuchen angeschafft und nur mit einem speziellen Kaffeegeschirr serviert.

Kaffee wurde auch gerne in den Künstlerkreisen getrunken um lange wach bleiben zu können und dadurch mehr Leistung zu erbringen. Homoré de Balzac war ein ausgezeichneter Schriftsteller, der durch sein intensives Kaffee trinken bis zu 12 Stunden durcharbeiten konnte und somit noch mehr literarische Werke meisterte. Auch Ludwig van Beethoven braute sich aus immer genau 60 Kaffeebohnen einen Mokka.

Ganz kurios war der schwedische König Gustav III, der durch den Kaffeeboom sehr verärgert war und den Kaffee in seinem Land verbieten wollte. Er wollte beweisen das Kaffee eigentlich giftig für den Körper sei und ließ zwei zum Tode verurteilte Häftlinge begnadigen, wobei der eine Häftling nur Tee als Flüssigkeit zu sich nehmen durfte und der andere nur Kaffee. Lustigerweise überlebten beide Häftlinge die Ärzte die diesen Beweis überwachten und auch den König.