Heimische Heiltees

In der kalten Winterzeit gibt es nichts angenehmeres, als eine schöne warme Tasse Tee und ein gutes Buch auf der bequemen Couch. Und warum nur Tee als Genussmittel zu sich nehmen, wenn man das gesundheitliche Wohl steigern kann.
Eine kleine Auswahl an Teesorten und deren Wirkung wird hier angegeben.

MALVEN TEE
Eine zartrosa bis violett blühende Pflanze ist die Wilde Malve, die entlang an Wegrändern, Mauern und Zäunen wächst.
Sie wirkt bei entzündlichen Prozessen der Schleimhäute im Mund und Rachenraum sowie im Magen und Darmbereich.
Zubereitung:
Es reichen 1-2 Teelöffel von den Blüten und Blätter, die mit ca. 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen werden. Die Ziehzeit liegt bei 10-15 Minuten. Es ist ausreichend bei Beschwerden 3 Tassen verteilt über den Tag zu sich zu nehmen. Auch bei einer längeren Einnahme sind keine Nebenwirkung zu erwarten.

KAMILLEN TEE
„Um des Leibes weh zu stillen, schuf der Herrgott die Kamillen“, dies wurde im 19. Jahrhundert durch den Volksmund beschrieben und verbreitet. Die Kamille zählt zu den ältesten und populärsten Heilpflanzen.
Die Kamille wirkt sehr krampflösend und entzündungshemmend im Magen – Darm Trakt. Weiters wird sie auch bei Wunden verwendet, sowie bei der Schmerzlinderung und bei Koliken. Auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum kann sie ihre Wunder bewirken.
Zubereitung:
Für eine Tasse Tee benötigt man lediglich einen Teelöffel Kamillenblüten. Beim Aufgießen ist zu beachten, dass das Wasser nicht mehr kocht sonst verliert die Kamille ihre heilkräftigen Substanzen.

HAGEBUTTEN TEE
Hagebutten werden gerne als Vitamin C Spender verwendet.
Diese Tatsache hilft bei den herbstlichen / winterlichen Erkältungswellen. Es steigert die Abwehrkräfte und wirkt bei allgemeiner Schwäche belebend. Auch bei fiebrigen Erkrankungen kann Hagebutte helfen. Ein schöner Nebeneffekt ist auch die Durchspülung der Nieren und Harnwege und die Anregung der Verdauung.
Zubereitung:
Auf 1/4 Liter kochendem Wasser reichen 2 gehäufte Teelöffel mit oder ohne Kerne zerkleinerte Hagebutten. Nach 15 Minuten Ziehzeit ist er fertig.

LINDENBLÜTEN TEE
Die Blüten der Linde speichern die Sonnenwärme und geben laut Berichten aus der Naturheilkunde die Wärme wieder ab, wenn die Blüten durch heißes Wasser erhitzt werden. Lindenblüten werden auch als Einschlafhilfe verwendet, sowie zur Bekämpfung der Nervosität, zur Förderung des Appetits und zur Lösung von Krämpfen.
Zubereitung:
Für eine Tasse reicht ca. 1 Teelöffel Lindenblüten, die mit kochendem Wasser aufgegossen werden und 10 Minuten lang ziehen müssen.

PFEFFERMINZ TEE
Die Echte Pfefferminze besitzt durch ihre ätherischen Öle, überwiegend Menthol, ihre heilende Kraft. Nicht nur in der Naturheilkunde sondern auch in der Schulmedizin wird die Pfefferminze sehr geschätzt, denn sie wirkt sehr beruhigend, krampflösend und löst Blähungen. Allgemein wirkt sie bei einem „nervösen“ Magen sowie bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich und regt die Gallenfunktion an. Gerne wird sie auch bei Migräne, Kopfschmerzen, Halsschmerzen eingesetzt. Das frische Aroma der Pfefferminze hilft auch den Reisekrankheiten und beseitigt den Mundgeruch.
Zubereitung:
Auf 1/4 Liter kochendem Wasser reicht ein Esslöffel getrocknete Pfefferminzblätter oder ein Teebeutel. Den Tee ca. 10 Minuten ziehen lassen und fertig.

LÖWENZAHN TEE
Heutzutage wird die Löwenzahnwurzel bei vielen Anwendungen angewendet, vorallem die Bitterstoffe die im hauptsächlich im Herbst in der Löwenzahnwurzel enthalten sind besitzen die heilende Wirkung. Der Tee hilft bei Erkrankungen, wo die Drüsentätigkeiten und Muskulatur des Magen-Darm-Trakt angeregt werden sollen. Man weiß auch das er den Blutdruck und den Cholesterinspiegel senkt und hat damit schon gute Erfolge erzielen können.
Zubereitung:
1/4 Liter kaltes Wasser mit 2 Teelöffel getrocknetem und zerkleinertem Kraut und Wurzeln vermischen, dann ca. 5 Minuten aufkochen und den Tee weitere 10 Minuten ziehen lassen.

BALDRIAN TEE
Jedem sind die Baldrian Tropfen ein Begriff, die bei Nervosität sehr gut hilft. Viele wissen jedoch nicht, dass aus den Wurzeln auch ein Tee gebraut werden kann. Diese Wurzeln enthalten ätherische Öle, die uns bei vielen nervlich bedingten Erkrankungen helfen kann, wie zb. nervöse Störungen, Unruhezustände, krampfartige Leibschmerzen, nervöses Herzklopfen, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Unterleibskrämpfe.
Zubereitung:
Der Baldrian Tee kann kalt oder warm zubereitet werden. Beim kalten Baldrian Tee benötigt man 2 Teelöffel Baldrianwurzel auf 1/4 Liter kaltem Wasser, dieses Gemisch lässt man 12 Stunden stehen. Beim warmen Tee benötigt man 1 Teelöffel zerkleinerte Wurzeln auf 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt ihn dann 10-15 Minuten ziehen.

HIMBEERBLÄTTER TEE
Bei diesem Tee werden nur die Blätter des Himbeerstrauches verwendet, da diese die heilende Wirkung enthalten. Das Hauptgebiet, wo der Himbeerblättertee eingesetzt wird ist der Magen-Darm-Trakt, insbesondere bei Durchfällen und Magenschmerzen. Weiters wirkt er durch seine entzündungshemmende und zusammenziehende Kraft auch bei Infektionen im Mund- und Rachenraum, bei Bronchitis, Hautausschlägen, Grippe oder grippeähnlichen Zuständen und bei Menstruationsbeschwerden.
Zubereitung:
Für eine Tasse benötigt man 1 Teelöffel getrockneter und zerkleinerter Blätter, die man für einige Stunden in kaltem Wasser ziehen lassen soll. Danach reicht ein Aufkochen von 5-10 Minuten. Die Blätter abseihen und fertig ist der Tee.

EISENKRAUT TEE
Im Mittelalter galt das Eisenkraut als Universalheilmittel und hat daher eine lange Tradition. In früheren Zeiten wurde der Tee zur sanften Geburtshilfe verwendet, da er eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung besitzt. Der Tee wird gerne als Stärkungs- und Anregungsmittel eingesetzt.
Zubereitung:
Auf 1/4 Liter kochendes Wasser reicht 1 gehäufter Teelöffel. Für 5-10 Minuten ziehen lassen und schon ist er fertig.

BÄRLAUCH TEE
Die nach Knoblauch riechende Pflanze wächst in schattigen Laubwäldern. Durch das schwefelhaltige ätherische Öl, dass auch reichlich an Vitamin C ist, hilft besonders gut bei Magen- und Darmbeschwerden. Wie auch der essbare Knoblauch wirkt er Blutreinigend, keimtötend, durchspült die Harnwege und senkt den Blutdruck. Genauso wird er gerne bei Hautausschlägen, Würmern und bei Arteriosklerose eingesetzt.
Zubereitung:
Um den Tee richtig zu brauen, benötigt man nur frische Bärlauchblätter. 2 Teelöffel der zerschnittenen Blätter werden mit 1/4 Liter nicht mehr kochendem Wasser übergossen und für 10 Minuten stehen gelassen, damit er ziehen kann.

ODERMENNING TEE
In der Antike gab es einen König namens Mithridates Eupator, der für die Herstellung pflanzlicher Arzneimittel bekannt war, von dem sich der Lateinische Name „Agrimonia eupatoria“ der Pflanze abgeleitet hat. Heutzutage wird dieser Tee zur Behandlung von Durchfällen, bei Verdauungsschwäche, Gallenschmerzen und Appetitlosigkeit eingesetzt. Man kann ihn jedoch auch zur äußeren Behandlung anwenden und zum Gurgeln bei allen Entzündungen im Hals,-Mund- und Rachenraum.
Zubereitung:
Auf 1/4 Liter kochendem Wasser benötigt man 2 gestrichene Teelöffel Odermenningkraut und 5-10 Minuten ziehen lassen.

JOHANNISKRAUT TEE
In der Volksheilkunde wird Johanniskraut auch als „Anika der Nerven“ bezeichnet, da es die Nerven besänftigt und gegen Unruhe wirkt. Es hat auch eine milde antidepressive Wirkung, da es die Konzentration des Serotonin „Glückshormons“ beeinflusst.
Zubereitung:
Für eine Tasse benötigt man 1 Teelöffel des getrockneten Johanniskrautes, die mit kochendem Wasser aufgegossen werden muss und für 10 Minuten stehen gelassen werden soll.

FENCHEL TEE
Im Altertum wurde der Fenchel schon eingesetzt um Beschwerden im Magen-Darm-Trakt zu behandeln. Auch in der altchinesischen Heilkunde wurde der Fenchel schon eingesetzt bei verschiedenen Augenleiden. Wegen der blähungstreibenden und krampflösenden Wirkung wird es sogar bei den Babys eingesetzt, wenn diese Koliken haben. Er fördert die Verdauung, regt den Appetit an und kann Erkrankungen der oberen Atemwege heilen.
Zubereitung:
Mit 150ml kochendem Wasser werden 1-2 Teelöffel zerstossene Fenchelsamen übergossen. Bei niedriger Stufe 5-10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen.

FRAUENMANTEL TEE
Im Mittelalter wurde dieser Tee von den Alchemisten schon als Zauberkraut bezeichnet. In der Volksheilkunde wurde der Frauenmanteltee zur Vorbereitung einer Geburt eingesetzt, da es die Gebärmutter festigt. Weiters fördert der Tee die Milchbildung und hilft bei Ausfluss. Genauso kann er wunder bewirken bei unregelmäßiger Mensis und bei Entzündungen der Eierstöcke. Während der Menstruation reguliert er eine zu starke Blutung, da er eine blutstillende Eigenschaft besitzt.
Zubereitung:
Auf 1/4 Liter heißem Wasser reicht 1 Esslöffel Kraut, 10 Minuten ziehen lassen und fertig ist der Tee.